Es ist erstaunlich, wie wertvoll Netflix geworden ist. Vielleicht sollte das die Autonation Deutschland mal überdenken und in das IT-Geschäft einsteigen. Dann könnten wir es vielleicht endlich der Niederlande nachmachen: Fahrradfahren statt Autofahren und endlich mal vernünftige Bahngleise für den Güterverkehr verlegen, auf die unsere Nachbarländer schon lange warten. [IRONIE - Netflix macht schließlich kaum Umsatz]
Allerdings hat reines Streaming (anstelle TV- oder Blu-ray) weiterhin nur eine nachrangige Rolle für mich, da mir dafür das Preis/Leistungsverhältnis nicht tragfähig ist. Neben der Tatsache, dass DVDs und Blue-rays gelegentlich günstiger sind, so sind Webstreams auch nur begrenzt einsetzbar und ständig an die DRM-Technik gebunden. Man wird nicht zum Besitzer eine Kopie, sondern Kunde eines Service-Vertrags des Streaming-Portals - das passt mir nicht ganz, weswegen ich dann doch lieber auf SaveTV & Co. baue.
Allerdings liefern sich die Streams eine ziemlich Konkurrenz. Ich habe mal Amazon Video mit SaveTV und den öffentlich rechtlichen verglichen.
Die SaveTV HQ Aufnahmen von Tele 5 können mit Amazon Video konkurrieren. Die SaveTV HD Aufnahmen übertreffen die Mitschnitte der ARD, reichen allerdings nicht an HD-Streams von ZDF oder Amazon heran. So ist zumindest mein Eindruck.
Amerikanische Unternehmen wie Netflix - oder auch Uber - expandieren und bieten konkurrenz aufgrund von großem Rückhalt mit Fremdkapital - und nicht, weil sie etwa ein gutes konkurrenzfähiges Geschäftsmodell bieten. Sie möchten eigentlich in erster Linie nur Expandieren, statt ein nachhaltiges, finanzierbares Geschäftsmodell aufzubauen. Damit können sie vieles im Markt kaputt machen, da so eine Strategie vor allem Konkurrenz verdrängt. Ziel ist es, zum Platzhirsch aufzusteigen und dann als Monopolist (bspw. Microsoft) die Preise zu diktieren. Die Gewinnaussschüttung beginnt dann, wenn das Wachstum stockt.
Twitter schreibt verlust, Uber schreibt verlust, Netflix schreibt zwar schwarze Zahlen - expandiert aber lieber und hat angekündigt auch in absehbarer Zeit keine Dividenden auszuschütten. Unternehmen wie Amazon haben es zumindest Geschaft, ihre Expansionen ohne ständig neues Fremdkapital zu stemmen - die Gewinnaussschüttung liegt dennoch bei 0%. Allerdings funktioniert Amerika so.
Apple hat für die Ausschüttung von Dividenden auch lieber Schulden aufgenommen, da die Zinsen preiswerter sind, als die Steuern, die anfallen, wenn man das Geld zurück aus den Steuerparadisen holt. Da freut sich doch jedes Griechenland - immernoch keine Steuern zu erhalten.
Aber ich werde es mir nicht entgehen lassen, auch weiterhin 40€ teure Spiele zum Release mit 35% Rabatt auf Amazon einzukaufen. Irgendwie muss sich ein Prime-Abo auch rentieren. Eigentlich ist das herrlich, wenn kein Mensch mehr kontrolliert, was passiert und die Computer automatisch weiterlaufen. ^^